Metaanalyse: Frakturprävention mit Vitamin D Supplementierung
Soll man nun mit Vitamin D supplementieren? Verringert dies die Frakturinzidenz bei nicht vertebralen Frakturen? Die Autoren dieser Metaanalyse gingen dieser Fragestellung einmal mehr nach und kamen zum Schluss, dass 700 – 800 IU/d orales Vitamin D die Frakturinzidenz bei ältern Personen zu reduzieren scheint.
Die MEDLINE, das Cochrane Controlled Trial Register (1960–2005) und die EMBASE Datenbank (1991-2005) wurden systematisch nach doppelblinden, randomisierten klinischen Studien (RCT) gescreent. Diese untersuchten das Hüft- respektive nicht vertebrale Frakturrisiko unter oraler Vitamin D Supplementierung (Cholecalciferol, Ergocalciferol) mit oder ohne Kalziumsupplementierung versus Kalziumsupplementierung oder Placebo bei über 60-jährigen Personen. Ausserdem wurden Abstracts, die zwischen 1995 und 2005 an den Meetings der American Society for Bone and Mineral Research präsentiert wurden, in die Review miteinbezogen.
Fünf RCT, die das Hüftfrakturrisiko (n = 9294) und 7 RCT, die das nicht vertebrale Frakturrisiko (n = 9820) untersuchten, entsprachen den Einschlusskriterien. Alle Personen wurden mit Cholecalciferol supplementiert. Nach Pooling der Studien in niedrig- ((400 IU/d) und hochdosierte (700 to 800 IU/d) Vitamin D Supplementierungsgruppen zeigte sich folgendes: Bei den hochdosiert behandelten Personen war das relative Risiko für eine Hüftfraktur im Vergleich zu Placebo oder alleiniger Kalziumeinnahme um 26% und das für nicht vertebrale Frakturen um 23% geringer. Personen, die nur 400 IU/d erhielten, profitierten nicht von der Therapie.
Konklusion der Autoren: Die orale Vitamin D Supplementierung mit 700 – 800 IU/d scheint das Risiko für Hüft- respektiver nicht vertebrale Frakturen bei älteren Personen zu reduzieren. 400 IU/d reichen nicht aus, um eine Fraktur zu verhindern.
Link zur Studie
JAMA 2005;293:2257-2264 - H. A. Bischoff-Ferrari et al
11.05.2005 - undefined