Testosteron-Pflaster bei Frauen mit Libidostörungen nach Ovarektomie
Eine Ovarektomie führt zu einem erniedrigten Testosteronspiegel, was mit einer Libidostörung einhergeht. Ovarektomierte Frauen werden in der Regel nur mit Östrogen substituiert. Die Autoren dieser Multizenterstudie untersuchten die Wirksamkeit und Sicherheit der transdermalen Testosteronsubstitution bei dieser Indikation.
447 Frauen, die zwischen 24 und 70 Jahre alt waren und nach einem gynäkologischen Eingriff (Adnexektomie plus Hysterektomie) über ein vermindertes sexuelles Verlangen klagten wurden in die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie eingeschlossen. Alle Frauen waren östrogensubstituiert. Die Frauen wurden nach dem Zufallsprinzip entweder zur Testosterongruppe mit 150 µg/d (n = 107), 300 µg/d (n = 110) oder 450 µg/d (n = 111) oder zur Placebogruppe zugeteilt. Die Applikation erfolgte zweimal wöchentlich für 24 Wochen. Primäre Endpunkte waren Libido und Frequenz zufriedenstellender sexueller Aktivität.
Der Follow up betrug 24 Wochen. Von den 447 randomisierten Frauen beendeten 318 Frauen (71%) den Follow up von 24 Wochen. Testosteron 300 µg/d führte gegenüber Placebo zu einer signifikanten Steigerung der Libido (67% vs. 48%; P = 0.05) und der sexuellen Aktivität (79% vs. 43%, P = 0.049). Keinen Behandlungseffekt zeigte das niedrig dosierte Testosteron-Pflaster. Das hoch dosierte Pflaster zeigte ebenso keinen signifikanten Unterschied im Vergleich zum Testosteron 300 µg/d oder Placebo. Ein marginal signifikanter linearer Dosis-Wirkungs-Trend bestand nach 24 Wochen für die sexuelle Gesamtaktivität und für das sexuelle Verlangen (P jeweils 0.06). Die Nebenwirkungsrate war in beiden Gruppen gleich, ernsthafte Probleme traten nicht auf.
Konklusion der Autoren: Testosteron-Pflaster 300 µg/d führte bei Frauen mit Libidostörungen nach operationsbedingter Menopause zur Steigerung der Libido und sexuellen Aktivität und wurde gut toleriert.
Link zur Studie
Arch Intern Med 2005;165:1582-1589 - Braunstein et al
26.07.2005 - gem