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Risikostratifizierte Therapie von Kreuzschmerzen in der Primärversorgung

Eine Studie in den Annals of Family Medicine untersuchte den Effekt einer risikostratifizierten Behandlung von Kreuzschmerzpatienten in der Allgemeinpraxis hinsichtlich Nutzen für den Patienten, Behandlungsmanagement der Hausärzte und Kosten.

An der IMPaCT Back Studie (IMplementation to improve Patient Care through Targeted Treatment) beteiligten sich 64 Hausärzte sowie an der Versorgung beteiligten Physiotherapieeinrichtungen. Bei insgesamt 922 Erwachsenen mit Kreuzschmerzen wurden die präinterventionellen Verläufe (6 Monate mit üblicher Versorgung, 368 Patienten) und die postinterventionellen Verläufe (12 Monate stratifizierte Behandlung, 554 Patienten) bei verschiedenen Patientenkohorten verglichen. Mittels Screening Tool wurden die Teilnehmer in drei Risikogruppen mit niedrigem, mittlerem und hohem Chronifizierungsrisiko stratifiziert. Je nach Risiko wurden intensivere oder weniger intensive Behandlungsmassnahmen eingeleitet. Primärer Endpunkt war die Verbesserung im Roland Morris Disability Questionnaire (RMDQ) nach 6 Monaten. Ausserdem wurde das Vorgehen der Hausärzte bezüglich Risiko-adäquater Zuweisung zur Physiotherapie, diagnostisches Vorgehen, Medikamentenverordnungen und Ausstellung von Krankmeldungen erfasst. Zusätzlich erfolgte eine Kosten-Nutzen Analyse.

 

Nach 6 Monaten zeigte sich im RMDQ eine kleine aber signifikante Differenz von 0.7 Punkten zugunsten der Interventionsgruppe. Dabei hatte die Gruppe mit hohem Risiko den grössten klinischen Nutzen (2.3 Punkte Differenz). In der Interventionsgruppe wurden nur halb so viele Krankentage in Anspruch genommen (4 vs. 8 Tage in der Gruppe mit üblicher Behandlung, p=0.03) und die Ärzte stellten um 30% weniger Krankmeldungen aus (9% vs. 15%, p=0.03). Zudem bestanden auch Einsparungen bei den Gesundheitsausgaben.

 

Konklusion der Autoren: Eine risikostratifizierte Behandlung kann die Versorgung von Patienten mit Rückenschmerzen in der Allgemeinpraxis verbessern und die krankheitsbedingten Ausfälle am Arbeitsplatz halbieren, ohne die Kosten zu erhöhen.

 

Link zur Studie

Ann Fam Med. 2014;12:102-111 - Foster NE et al.

08.04.2014 - gem

 
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