Protonenpumpenhemmer stören Plättchenhemmung nicht
Die Befürchtungen, dass Protonenpumpenhemmer (PPI) durch Interaktion mit Clopidogrel oder Prasugrel deren kardioprotektive Wirksamkeit abschwächen, bestätigte eine im Lancet publizierte Analyse zweier grosser Studien nicht.
Primärer Endpunkt in der PRINCIPLE-TIMI 44 Studie war die nach 6 Stunden gemessene Thrombozytenaggregationshemmung. In TRITON-TIMI 38 war der primäre Endpunkt zusammengesetzt aus kardiovaskulärer Tod, Myokardinfarkt oder Hirnschlag. Die Autoren verglichen den Outcome zwischen Patienten mit und ohne gleichzeitiger PPI-Behandlung.
In PRINCIPLE-TIMI 44 erhielten 201 Patienten mit geplanter PCI entweder Prasugrel (60 mg/10 mg) oder Clopidogrel (600 mg/150 mg). Unter Clopidogrel mit gleichzeitiger PPI-Behandlung war die Plättchenhemmung 6 Stunden nach der „loading dose“ signifikant geringer als ohne PPI-Einnahme (23.2% vs. 35.2%, p = 0.02). Unter Prasugrel zeigte sich diesbezüglich ein geringerer Unterschied: 69.6% vs. 76.7%, p = 0.054. In TRITON-TIMI 38 wurden Clopidogrel und Prasugrel in ihrer Wirksamkeit bei 13'608 Patienten mit akutem Koronarsyndrom verglichen. Ein Drittel aller Studienteilnehmer erhielten gleichzeitig eine PPI-Behandlung. Die Analyse ergab keinerlei Hinweise dafür, dass die PPI-Einnahme einen Einfluss auf die kardiovaskuläre Ereignisrate bei mit Clopidogrel (Hazard Ratio 0.94) oder Prasugrel (Hazard Ratio 1.00) behandelten Patienten hatte.
Konklusion der Autoren: Diese beiden grossen Studien lieferten keine Anhaltspunkte dafür, dass eine gleichzeitige PPI-Behandlung unter Clopidogrel oder Prasugrel möglichst vermieden werden sollte.
Lancet 2009;374:989-997 - O'Donoghue ML et al.
21.09.2009 - gem