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Passivrauchen erhöht Risiko für Erkrankungen der Atemwege

Bereits seit längerer Zeit ist bekannt, dass Passivrauchen mit einem erhöhten Risiko für Lungenkrebs assoziiert ist. Diese prospektive Fall-Kontroll-Studie, eingebettet innerhalb der europaweiten EPIC-Studie, untersuchte den Zusammenhang zwischen Passivrauchen und Auftreten eines Lungentumors oder Tumors der oberen Atemwege, sowie dem Tod an den Folgen einer COPD oder eines Lungenemphysems.

Es wurden 303'020 Personen aus der EPIC-Kohorte (insgesamt 500'000 Personen) miteinbezogen, die Nichtraucher waren oder vor mindestens 10 Jahren das Rauchen aufgegeben hatten. Davon gaben 123'479 Personen an, Passivrauch ausgesetzt zu sein. Zur Sicherung des Raucherstatus wurden bei 1574 Personen Messungen der Kotinin-Plasmakonzentration durchgeführt. Die Kontrollgruppe wurde nach Geschlecht, Alter (plus oder minus 5 Jahre), Raucherstatus, Herkunftsland und Zeitspanne seit der Rekrutierung angepasst.

Primäre Endpunkte waren das Neuauftreten eines Lungenkarzinoms, eines Larynx-oder Pharynxkarzinoms sowie Tod als Folge einer COPD oder eines Emphysems. Der Follow up betrug 7 Jahre.

 

Bei 97 Personen wurde ein Lungenkrebs diagnostiziert. 20 Personen entwickelten ein Larynx- oder Pharynxkarzinom und 14 Personen starben an den Folgen einer COPD oder eines Emphysems.

Für die gesamte Kohorte, die dem Passivrauch ausgesetz war, bestand ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Atemwegserkrankung generell (Hazard Ratio 1.30) und Lungenkrebs im Speziellen (Hazard Ratio 1.34).

Diese Assoziation beschränkte sich jedoch nur auf die Exposition an der Arbeitsstelle. Dieser Zusammenhang war bei der eingebetteten Fall-Kontroll-Studie ausgeprägter (Odds Ratio 1.70 respektive 1.76).

Auffallend war auch, dass die Odds Ratios bei Exrauchern durchwegs höher waren als bei Nichtrauchern. Die Kotinin-Konzentrationen im Plasma waren eindeutig mit den Eigenangaben der Teilnehmer bezüglich Exposition assoziiert, jedoch nicht mit einem erhöhten Risiko einer Atemwegs- oder Lungenkrebserkrankung. War man bereits als Kind häufig dem Passivrauch ausgesetzt (täglich für mehrere Stunden) war dies mit einem erhöhten Risiko für Lungenkrebs im Erwachsenenalter assoziiert (Hazard Ratio 3.63).

 

Konklusion der Autoren: Diese grosse prospektive Studie, bei der der Raucherstatus durch kontinuierliche Messungen des Kotinin-Plasmaspiegels gesichert wurde, zeigte, dass Passivrauchen mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Lungenkrebs und anderen Atemwegserkrankungen einhergeht, insbesondere bei Exrauchern.

 

Originalstudie

BMJ 2005;330:277 - P. Vineis et al

08.02.2005 - gem

 
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