Kolposuspension bei Sakrokolpopexie vermindert postoperative Inkontinenz
Ein Uterusprolaps der Frau wird klassischerweise durch die Sakrokolpopexie behoben - ein Operationsverfahren, welches nicht selten eine Harninkontinenz zur Folge hat. Eine im NEJM publizierte, randomisierte Studie hat nun geprüft, ob die zusätzliche Kolposuspension (Burch-Operation) die postoperative Inkontinenzrate vermindern kann.
322 Frauen ohne Stressinkontinenz, welche sich aufgrund eines Uterusprolaps einer Sakrokolpopexie unterzogen, wurden in die Studie eingeschlossen. Sie wurden in zwei Gruppen randomisiert: Entweder erfolgte zusätzlich zur Sakrokolpopexie eine Burch-Kolposuspension oder nicht (Kontrollgruppe). Drei Monate nach Operation erfolgte eine verblindete Evaluation. Primäre Endpunkte waren Symptome, pathologische Messparameter oder notwendige Behandlungen im Zusammenhang mit einer Stress- oder Dranginkontinenz. Aufgrund eines signifikanten Unterschiedes zwischen den Gruppen haben die Autoren die Studie nach der ersten Zwischenanalyse abgebrochen.
Drei Monate nach Operation litten in der Kolposuspensionsgruppe gemäss determinierter Kriterien 23.8% der Frauen unter einer Stressinkontinenz, im Vergleich zu 44.1% in der Kontrollgruppe (p<0.001). Der Unterschied bezüglich Dranginkontinenz war statistisch nicht signifikant (32.7% versus 38.4% in der Kontrollgruppe). Über störende Symptome bei Stressinkontinenz klagten 6.1% in der Kolposuspensionsgruppe und 24.5% in der Kontrollgruppe (p<0.001).
Konklusion der Autoren: Die Burch-Kolposuspension reduziert die postoperative Stressinkontinenz-Symptomatik bei Frauen mit einem Uterusprolaps, welche sich einer Sakrokolpopexie unterziehen, signifikant.
Link zur Studie
NEJM 2006;354:1557-1566 - L Brubacker et al
13.04.2006 - dde