Hormonersatztherapie: Östrogenmonotherapie erhöht Brustkrebsrisiko
Chen und Kollegen untersuchten die Assoziation zwischen einer langfristigen Östrogenmonotherapie und dem Brustkrebsrisiko bei postmenopausalen hysterektomierten Frauen.
Im Rahmen der Nurses’ Health Study, einer prospektiven Kohortenstudie, wurden 11'508 postmenopausale, hysterektomierte Frauen untersucht. Die Studienpopulation wurde alle 2 Jahre um jene Frauen erweitert, die nachträglich postmenopausal und hysterektomiert wurden. Bis Studienende (verlängerter Follow-up von 2000 bis 2002) wurden somit 28'835 Frauen eingeschlossen. Die Östrogeneinnahme wurde alle 2 Jahre mittels Fragebögen erhoben. Primärer Endpunkt war das Auftreten einer Brustkrebserkrankung.
Insgesamt erkrankten 934 Frauen an Brustkrebs. Bei den Frauen mit langfristiger Hormonersatztherapie stieg das Brustkrebsrisiko mit Dauer der Östrogenmonotherapie an. Diese Assoziation war bei Östrogenrezeptor- postiven (ER+) und Progesteronrezeptor-positiven (PR+) Tumoren am deutlichsten. Das multivariate relative Risiko für Brustkrebs betrug bei einer Östrogenmonotherapie unter 5 Jahren 0.96, bei 5 bis 9.9 Jahren 0.90, bei 10 bis 14.9 Jahren 1.06, bei 15 bis 19.9 Jahren 1.18 und ab 20 Jahren 1.42 (P für Trend < 0.001). Das Risiko bei ER+/PR+ Tumoren war ab einer 15-jährigen Östrogenmonotherapie statistisch signifikant (RR 1.48).
Konklusion der Autoren: Das Brustkrebsrisiko ist bei Frauen unter langfristiger Östrogenmonotherpie erhöht.
Link zur Studie
Arch Intern Med 2006;166:1027-1032 - Chen WY et al
21.05.2006 - gem