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Hitzewallungen: Alternativen zur Hormonersatztherapie

Ist eine klassische Hormonersatztherapie bei menopausalen Beschwerden kontraindiziert oder ist die Patientin generell gegen die Einnahme von Hormonen, so sind nicht-hormonelle Alternativen gefragt. Welche der zahlreichen Alternativen bei menopausalen Wallungen wirksam und sicher sind, haben Nelson und Kollegen in dieser Metaanalyse untersucht.

In Medline, PsycInfo und Cochrane Controlled Clinical Trials Register Database wurde nach klinisch relevanten Studien gesucht, welche die Behandlung von menopausalen Wallungen mit mindestens einer nicht-hormonellen Therapie untersuchten. Alle Studien waren englischsprachig publiziert, randomisiert, doppelblind, placebokontrolliert und enthielten Daten über Häufigkeit und Schwere der Hitzewallungen. Die Daten der Teilnehmer, Interventionen und Outcomes wurden extrahiert und die Studienqualität nach bestimmten Kriterien eingestuft.

 

Von 4'249 identifizierten Studien entsprachen 43 den Einschlusskriterien: 10 Studien mit Antidepressiva, 10 mit Clonidin, 6 mit anderen Medikationen und 17 mit Isoflavon-Extrakten. Die Anzahl Wallungen pro Tag nahm bei den selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) oder Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmern (SNRI) im Vergleich zu Placebo ab (7 Studien, mittlere Differenz: minus 1.13). Ebenso bei Clonidin (4 Studien, mittlere Differenz: minus 0.95) und Gabapentin (2 Studien, mittlere Differenz: minus 2.05). Die Häufigkeit der Wallungen wurde durch Isoflavone des Rotklees nicht reduziert, bei den Soja-Isoflavonen waren die Ergebnisse unterschiedlich. Über die Wirksamkeit anderer Behandlungen können wegen geringer Anzahl und Qualitätsmängel der vorhandenen Studien keine Rückschlüsse gezogen werden. Keine der Studien verglich die verschiedenen Therapien untereinander, eine Beurteilung der relativen Wirksamkeit ist daher nicht möglich.

 

Konklusion der Autoren: In den eher spärlich publizierten Studien reduzierten SSRI oder SNRI, Clonidin und Gabapentin die menopausalen Hitzewallungen. Die Wirksamkeit im Vergleich zur Oestrogenbehandlung ist jedoch geringer. Nebenwirkungen und Kosten schränken die generelle Anwendung bei vielen Frauen ein. Diese nicht-hormonellen Therapien könnten am ehesten bei hochsymptomatischen Frauen, bei denen eine Hormonersatztherapie kontraindiziert ist, eine sinnvolle Alternative darstellen. Generelle Aussagen sind aufgrund methodologischer Schwächen vieler dieser Studien nur beschränkt möglich.

 

Link zur Studie

JAMA 2006;295:2057-2071 - HD Nelson et al

03.05.2006 - gem

 
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