Hepatitis B: Entecavir über Jahre verbessert Fibrose und Zirrhose
Entecavir hat bei Nucleosid-naiven Patienten mit einer HBe-Antigen-positiven oder –negativen Hepatitis B einen günstigeren Effekt auf die Leberhistologie und virologischen Endpunkte als Lamivudin, wie Studien zeigten. In der aktuellen Untersuchung haben die Autoren den Langzeiteffekt von Entecavir auf Leberfibrose und –zirrhose evaluiert.
Die Autoren untersuchten die medizinischen Daten von 69 Nucleosid-naiven Hepatitis B Patienten aus zwei Phase 3 Studien, welche danach an einer Langzeitbeobachtungsstudie teilnahmen. 50 waren HBe-positiv und 19 HBe-negativ. In den Phase 3 Studien erhielten die Teilnehmer 0.5 mg und während der Langzeitbeobachtung 1 mg Entecavir täglich während mindestens 3 Jahren. Während durchschnittlich 6 Jahren erfolgten regelmässig Kontrollen und Leberbiopsien. Primärer Endpunkt war die Veränderung in der Leberhistologie über die Jahre (Knodell necroinflammatory score, Knodell fibrosis score, Ishak fibrosis score).
57 Patienten mit einem initialen Knodell necroinflammatory score ≥2 und adäquaten histologischen Langzeitbefunden konnten ausgewertet werden. Alle Patienten hatten während der Langzeitbeobachtung (im Mittel 6 Jahre) DNA-Konzentrationen <300 Kopien/ml und 86% hatten normale ALAT-Spiegel. Eine histologische Verbesserung in den Biopsien (≥2 Punkte im Knodell necroinflammatory score und keine Verschlechterung im Knodell fibrosis score) fand sich bei 96% der Patienten. Eine Verbesserung um mindestens einen Punkt im Ishak fibrosis score war bei 88% der Teilnehmer nachweisbar. Diese Verbesserungen zeigten sich insbesondere bei allen 10 Patienten mit initial fortgeschrittener Fibrose oder Zirrhose.
Konklusion der Autoren: Die meisten Nucleosid-naiven Patienten mit einer chronischen Hepatitis B erreichen durch die langjährige Einnahme von Entecavir eine Regression der Fibrose und Zirrhose.
Link zur Studie
Hepatology 2010;52:886–893 - Chang TT et al
10.09.2010 - dde