Frühe Physiotherapie nach Brustkrebsoperation
Jede dritte bis vierte Frau entwickelt nach Brustkrebsoperation mit axillärer Lymphknotendissektion innerhalb von 2 Jahren ein sekundäres Lymphödem. Studienautoren aus Madrid haben untersucht, ob und wie stark frühe Physiotherapie dazu beiträgt, das Lymphödemrisiko zu senken.
120 Frauen nach Brustkrebsoperation mit Lymphknotendissektion nahmen an der randomisierten Studie teil. Die Interventionsgruppe erhielt sobald als möglich Physiotherapie mit manueller Lymphdrainage, Massage und Schulterübungen plus eine Beratung bezüglich Lymphödemprophylaxe. Die Kontrollgruppe erhielt lediglich die Beratung. Primärer Endpunkt war ein sekundäres Lymphödem - definiert als Umfangdifferenz > 2 cm zum nicht betroffenen Arm - innerhalb von einem Jahr.
116 Frauen beendeten die Studie. In der Kontrollgruppe erlitten 25% ein Lymphödem, in der Physiotherapiegruppe waren es 7% (Risk Ratio 0.28, p=0.01). Ein sekundäres Lymphödem trat bei den Frauen ohne Physiotherapie in der langjährigen Überlebensanalyse viermal früher auf als in der Interventionsgruppe.
Konklusion der Autoren: Frühe Physiotherapie scheint das Risiko für ein sekundäres Lymphödem nach Brustkrebsoperation mit axillärer Lymphknotendissektion signifikant zu senken.
Link zur Studie
BMJ 2010;340:b5396 - Lacomba MT
20.01.2010 - dde