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Empfehlungen zur psychiatrischen Medikation bei Schwangeren

Nicht oder nicht adäquat therapierte psychische Krankheiten der Mutter während der Schwangerschaft können negative Konsequenzen für das erwartete Kind haben. Das American College of Obstetricians and Gynecologists hat nun klare Empfehlungen bezüglich Verabreichung einzelner psychiatrischer Medikationen in der Schwangerschaft und Stillzeit ausgearbeitet.

Die Empfehlungen wurden eingeteilt nach Qualität der medizinischen Evidenz einzelner Aussagen.

 

Empfehlungen mit Evidenz A (gute und konsistente Datenlage)

  • Bei Lithiumexposition in der Schwangerschaft kann ein erhöhtes Risiko für kongenitale kardiale Malformationen bestehen (Risk Ratio 1.2 bis 7.7).
  • Valproat ist mit einem erhöhten Risiko für fetale Abnormitäten assoziiert und sollte demnach vermieden werden, insbesondere während des ersten Trimesters.
  • Bei Gabe von Carbamazepin besteht das Risiko der Entwicklung eines fetalen Carbamazepin Syndroms (Neuralrohrdefekte, Hypospadien, Mikrozephalie). Die Einnahme von Carbamazepin sollte demnach vermieden werden, insbesondere während des ersten Trimesters.
  • Nimmt die Mutter kurz vor der Entbindung Benzodiazepine ein, besteht ein erhöhtes Risiko für ein „Floppy Infant Syndrom“ (Muskelhypotonie, Trinkschwäche und Hypothermie).

Empfehlungen mit Evidenz B (mässig gute oder inkonsistente Datenlage)

  • Paroxetin sollte bei geplanter oder bekannter Schwangerschaft nach Möglichkeit nicht verabreicht werden. Wenn in der frühen Schwangerschaft nicht darauf verzichtet werden kann, sollte eine fetale Echokardiographie in Betracht gezogen werden.
  • Die pränatale mütterliche Benzodiazepin-Exposition ist mit einem erhöhten Risiko für Lippen-Kiefer-Gaumenspalten assoziiert (Absolute Risikoerhöhung: 0.01%).
  • Lamotrigin ist eine potenzielle Erhaltungstherapie für Schwangere mit bipolarer Störung, da das Sicherheitsprofil gegenüber anderen Stimmungs-Stabilisatoren günstig ausfällt.
  • Nicht oder nicht adäquat therapierte psychische Krankheiten der Mutter während der Schwangerschaft können negative Konsequenzen für das erwartete Kind haben.

Empfehlungen mit Evidenz C (basierend auf Konsensus und Expertenmeinungen)

  • Wenn immer möglich ist eine multidisziplinäre Betreuung durch Gynäkologen, Psychiater, Grundversorger und Pädiater anzustreben.
  • Während der Schwangerschaft ist die höhere Dosierung einer Substanz einer Kombinationstherapie zur Behandlung psychischer Leiden vorzuziehen.
  • Bei Lithiumexposition wird ein genaues Monitoring während der Schwangerschaft und postpartum empfohlen.
  • Die Messungen von Medikamentenspiegeln bei gestillten Kindern wird nicht empfohlen.
  • Die Behandlung mit SSRI und SNRI oder einer Kombination davon sollte während der Schwangerschaft individualisiert erfolgen.
  • Bei Lithiumexposition des Fetus im ersten Schwangerschafts-Trimester sollte eine fetale Echokardiographie in Betracht gezogen werden.
Obstet Gynecol 2008;111:1001-1020 - ACOG committee on Practice Bulletins

14.04.2008 - dde

 
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