Aspirineinnahme erhöht Sensitivität des Tests auf Blut im Stuhl
Der immunchemische, fäkale Test auf okkultes Blut (iFOBT) ist ein viel verwendetes Screening-Tool zur Früherkennung des kolorektalen Karzinoms. Da Personen im Screening-Alter häufig auch niedrig dosiertes Aspirin einnehmen, wollten Brenner und Kollegen wissen, wie sich die Einnahme des Plättchenhemmers auf die Genauigkeit des iFOBT auswirkt.
In Süddeutschland haben die Autoren 1979 durchschnittlich 62-jährige Personen in ihre Diagnostik-Studie eingeschlossen. 233 Teilnehmer nahmen regelmässig niedrig dosiertes Aspirin ein, 1746 Personen dienten als Kontrollindividuen. Bei allen Teilnehmern erfolgten 2 quantitative iFOBTs und Endoskopien. Endpunkte waren Sensitivität und Spezifität des iFOBT zur Entdeckung von fortgeschrittenen kolorektalen Neoplasien (Karzinomen oder fortgeschrittenen Adenomen).
Die Rate fortgeschrittener Neoplasien betrug 10.3% bei den Aspirinpersonen und 10.4% bei den Kontrollpersonen. Die Sensitivitäten der beiden iFOBTs betrugen unter Aspirin 70.8% und ohne Aspirin 35.9% respektive 58.3% versus 32.0% (p=0.001 respektive 0.01). Die Spezifitäten lagen bei 85.7% mit Aspirin versus 89.2% ohne Asprin respektive 85.7% versus 91.1% (p=0.13 und 0.01).
Konklusion der Autoren: Die Einnahme von niedrig dosiertem Aspirin erhöht die Sensitivität von 2 durchgeführten iFOBTs zur Identifikation von kolorektalen Neoplasien markant, ohne die Spezifität wesentlich zu verringern.
Link zur Studie
JAMA 2010;304:2513-2520 - Brenner H et al
13.12.2010 - dde