LDL Spiegel unter 1.8 mmol/l (70 mg/dl) bringen keinen zusätzlichen Nutzen.
Die Senkung des LDL-Cholesterins unter 1.8 mmol/l (70 mg/dl) bringt keinen zusätzlichen Nutzen, wie eine kürzlich im JAMA publizierte Studie zeigt.
Leibowitz und Kollegen führten eine Beobachtungsstudie in Israel bei Patienten unter Statintherapie durch. Die Beobachtungsstudie dauerte von 2009 bis 2013. Die Patienten waren zwischen 30 und 84 Jahre alt (Durchschnittsalter 67.3 Jahre). Die Forscher untersuchten eine Kohorte von 31619 Patienten, welche mindestens eine 80% Therapietreue zeigten.
Die Patienten wurden unterteilt in eine Gruppe mit LDL-Cholesterin <1.8 mmol/l (70 mg/dl), eine Gruppe mit LDL-Cholesterin zwischen 1.8 und 2.5 mmol/l (70 - 100 mg/dl) und eine Gruppe zwischen 2.5 und 3.3 mmol/ (100 - 130 mg/dl).
Als Outcome galten schwere kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt, instabile Angina pectoris, Hirnschlag, Angioplastie, Bypass-Chirurgie und Mortalität.
Die Ereignisrate zwischen der tiefen LDL-C Gruppe (<1.8 mmol/l) und der moderaten LDL-C Gruppe (1.8 - 2.5 mmol/l) unterschied sich nicht signifikant (HR 1.02, p=0.54). Hingegen zeigte sich eine signifikante tiefere Ereignisrate in der moderaten Gruppe verglichen mit der Gruppe mit hohen LDL-C Werten (2.5 - 3.3 mmol/l). Hier betrug die Hazard Ratio 0.89, p>0.001).
Schlussfolgerung der Autoren
Patienten mit einem LDL-C zwischen 1.8 und 2.5 mmol/l haben ein tieferes kardiovaskuläres Risiko als Patienten mit LDL-C zwischen 2.5 und 3.3 mmol/l. Eine Senkung des LDL-C unter 1.8 mmol/l bringt keinen zusätzlichen Nutzen.
Link zu der Studie
28.06.2016 - fgr