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Berichte von der Pressekonferenz

Hirnschlagprävention – Adäquate Hypertoniebehandlung ist das A und O

Der Hirnschlag ist eine gefürchtete Folge von erhöhtem Blutdruck. In Europa sterben pro Jahr 650’000 Menschen an einem Hirnschlag. Die Inzidenz des Hirnschlags ist in Europa im Vergleich zur USA viel höher.

 

Mary Baker, Präsidentin der European Federation of Neurological Associations macht die schlechtere Blutdruckkontrolle in Europa für die hohe Inzidenz verantwortlich. In den USA erreichen rund 60% der Hypertoniepatienten eine Blutdruckkontrolle von 160/92 mm Hg, während es in Europa nur 23-38% sind. Die Hirnschlagmortalität korreliert mit der Hypertonieprävalenz, wie die Studie von Wolf-Maier, publiziert im JAMA im Jahr 2003 eindrücklich aufzeigte.

 

Die Vermeidung eines Schlaganfalls sollte bei der Wahl der Hypertoniebehandlung ganz oben stehen. Obwohl jede Blutdrucksenkung das Hirnschlagrisiko vermindert, senken nicht alle Substanzklassen, die als Antihypertensiva eingesetzt werden, das Risiko für einen Schlaganfall gleich gut. Professor Björn Dahlöf aus Göteborg verwies dazu auf die LIFE-Studie, die eine signifikante Hirnschlag Reduktion von 25% mit dem A-II-Antagonisten Losartan (Cosaar®) im Vergleich zu dem Betablocker Atenolol belegte.

 

Die kürzlich im Journal of Hypertension publizierte Hochrechnung dieser Daten auf die gesamte Hypertoniepopulation in Europa zeigte, dass mit Losartan während einer Behandlungsdauer von 5.5 Jahren 12’5000 Schlaganfälle vermieden werden können. Für eine optimale Blutdruckkontrolle ist bei den meisten Hypertoniepatienten eine Kombinationstherapie notwendig. Prof. Dahlöf empfahl als «Take Home Message» die Kombination von Losartan mit einem Diuretika.

 

Lipidsenkung – tiefer ist besser

Die Kardiologen sind sich einig: LDL-Cholesterin sollte bei Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren wie Diabetes oder koronarer Herzkrankheit stärker als bisher empfohlen gesenkt werden. In einer Umfrage von Wirthlin Europe bei Kardiologen sprachen sich 95% der Kardiologen für eine aggressivere Lipidsenkung aus. Für Frau Prof. Elisabeth Steinhagen-Thiessen von der Charité in Berlin ist dies ein Zeichen dafür, dass die ESC-Guidelines, die eine Senkung des LDL-C unter 100 mg/dL bei Patienten mit Diabetes oder koronarer Herzkrankheit empfehlen, respektiert werden.

 

Um dieses Ziel zu erreichen empfahl Frau Prof. Steinhagen-Thiessen die duale Therapie, mit dem Absorptionshemmer Ezetimibe (Ezetrol®) zur Hemmung der Cholesterinabsorption im Darm und dem Statin zur Hemmung der Cholesterinsynthese in der Leber. Mehr als die Hälfte der Kardiologen sprachen sich in der erwähnten Umfrage ebenfalls für eine duale Therapie aus, wenn sie sich selbst oder ein Familienmitglied behandeln müssten. Der additive Effekt der Dualtherapie ist gut belegt. Prof. J.L. Balligand aus Brüssel präsentierte hierzu evidenzbasierte Resultate aus grossen klinischen Studien: Die EASE-Studie (Ezetimibe Add-on Statin for Effectiveness) mit über 3’000 Patienten verglich die Kombinationstherapie von Ezetimibe 10 mg/Tag zusammen mit Simvastatin (Zocor®) im Vergleich zur Monotherapie mit einem Statin. Die Kombinationstherapie senkte in dieser Studie das LDL-C um zusätzlich 25% im Vergleich zur Monotherapie. Die Kombinationstherapie wurde gut vertragen und das Nebenwirkungsprofil war vergleichbar mit der Monotherapie. In einer anderen Studie, die Ezetimibe/Simvastatin mit Atorvastatin verglich, erreichte die Kombinationstherapie (10 mg/20 mg) bereits nach 6 Wochen eine 50%-ige Reduktion des LDL-C-Ausgangswertes. Im Vergleich dazu erreichte die hochdosierte Monotherapie (80 mg) diesen Wert nach 24 Wochen.

 

Die Evidenz wächst, dass die Kombinationstherapie der Monotherapie überlegen ist, wie Prof. Balligand ausführte. Zur Zeit wird die Kombinationstherapie in mehreren laufenden Studien mit insgesamt über 11’000 Patienten untersucht.

 

 

 
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02.09.2004 - fgr
 
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