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Sie sind hier: Kongresse/Tagungen » Kongressberichte 19. April 2024
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Neue klinisch relevante Studien zur medikamentösen Therapie der Demenz

Galantamin ist auch bei vaskulärer Demenz effektiv und sicher

A. P. Auchus et al

 

Die cerebrovaskuläre Krankheit ist nach dem Morbus Alzheimer die zweithäufigste Ursache einer Demenz. Die Studie sollte klären, ob das bei Alzheimer erfolgreich eingesetzte Galantamin auch bei der vaskulären Demenz einen günstigen Einfluss auf den Verlauf hat.

 

788 Patienten mit einer wahrscheinlich vaskulären Demenz und einem Minimentalstatus zwischen 10 und 26 Punkten wurden in die 26 Wochen dauernde, randomisierte, doppelblinde Multizenterstudie eingeschlossen. Die Patienten nahmen zweimal täglich entweder 8-12 mg Galantamin oder Placebo ein. Mit verschiedenen Scores wurden am Ende der Studie die kognitiven, die funktionellen und die globalen Fähigkeiten sowie das Verhalten ermittelt.

 

Gegenüber der Placebogruppe zeigte sich in der Galantamingruppe eine signifikant deutlichere Verbesserung der kognitiven Funktionen (ADAS-cog/11 = -1.8 versus –0.3; p<0.001). Bezüglich Funktionieren und Verhalten war teilweise ein Trend zugunsten von Galantamin auszumachen, dieser erreichte jedoch keine statistische Signifikanz. Das Medikament wurde gut toleriert, schwere Zwischenfälle (vor allem cerebrovaskuläre) waren in beiden Gruppen gleich häufig.

 

Konklusion der Autoren: Galantamin führt bei relativ schwerer vaskulärer Demenz zu einer signifikanten Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten und wird gut toleriert.

 

Auch Patienten mit leichtem oder mittelschwerem Mobus Alzheimer profitieren von Memantin

M. Partinen et al

 

Die Wirkung von Memantin wurde bisher vor allem bei Patienten mit einem schweren Morbus Alzheimer untersucht. Diese Studie hat nun die Effektivität des NMDA-Rezeptorantagonisten bei weniger stark betroffenen Patienten evaluiert.

 

403 Patienten mit einem leichten bis mittelschweren wahrscheinlichen Morbus Alzheimer (erfüllte klinische Kriterien sowie mit Alzheimer vereinbare Bildgebung, Minimentalstatus 10-22) wurden entweder mit täglich zweimal 10 mg Memantin oder Placebo behandelt. Primäre Endpunkte waren das ADAS-cog Score zur Beurteilung der kognitiven Fähigkeiten und das CIBIS+ Score zur Beurteilung des Globalstatus.

 

Beide Scores waren in der Memantingruppe hoch signifikant besser als in der Placebogruppe. Nebenwirkungen waren unter aktiver Therapie und Placebo gleich häufig.

 

Konklusion der Autoren: Memantin ist nicht nur, wie früher gezeigt, bei schwerem Morbus Alzheimer eine effektive Therapie, sondern verbessert die kognitiven und globalen Funktionen auch bei leichtem und mittelschwerem Alzheimer.

 


Cholinesterasehemmer verringern das Institutionalisierungsrisiko bei Demenz

D. Luong et al

 

Cholinesterasehemmer haben einen günstigen Einfluss auf den Verlauf eines Morbus Alzheimer. Die COSID-Studie (Canadian Outcomes Study in Dementia), evaluierte die Beziehungen zwischen demographischen Variablen, prognostischen Faktoren, Ort und Typ der Betreuung, Behandlungsoptionen sowie klinischen und ökonomischen Folgen der Krankheit.

 

750 Patienten wurden in die kanadische Beobachtungsstudie eingeschlossen. Mit einem Wahrscheinlichkeits-Regressionsmodell wurde der Effekt einer therapeutisch effektiven Dosis eines Cholinesterasehemmers identifiziert. Diese Dosierungen entsprachen mindestens 5 mg Donepezil, 6 mg Rivastigmin oder 16 mg Galantamin täglich. Die Outcomes wurden bezüglich Krankheitsdauer und Vorbehandlungszeit mit Cholinesterasehemmern adjustiert. In erster Linie ging es in dieser Analyse darum, die Wahrscheinlichkeit einer Institutionalisierung je nach Krankheitsdauer und Vorbehandlung mit Cholinesterasehemmern zu ermitteln.

 

Der mittlere Follow up betrug eineinhalb Jahre. Bis Ende 2003 wurden 63 Patienten institutionalisiert. Bei neu diagnostizierter Krankheit und fehlender bisheriger Therapie zeigte sich eine Institutionalisierungsrisiko-Reduktion um gut 80% (Hazard Ratio 0.177). Bei einer Krankheitsdauer von bereits einem Jahr war der Benefit etwas geringer (Hazard Ratio 0.29) und bei Patienten mit einjähriger Krankheitsdauer und halbjähriger Vorbehandlung mit einem Cholinesterasehemmer noch geringer (Hazard Ratio 0.78). Eine stärkere Ausprägung der Krankheit war mit einem erhöhten Institutionalisierungsrisiko assoziiert.

 

Konklusion der Autoren: Diese explorative Analyse zeigt, dass Cholinesterasehemmer einen günstigen Einfluss auf das Institutionalisierungsrisiko bei Alzheimerpatienten haben. Je frischer die Diagnose und je kürzer die Vorbehandlungszeit mit Cholinesterasehemmern, desto grösser der Effekt.



 
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