Abnahme der Makrolid-resistenten Pneumokokken nach Einführung der konjugierten Pneumokokkenimpfung im Kleinkindalter
In den letzten Jahren hat die Prävalenz von Makrolid-resistenten Pneumokokken (Streptokokkus pneumoniae) zugenommen, insbesondere nach Einführung neuer Makrolidantibiotika. In Atlanta, GA, USA wurde das Auftreten Makrolid-resistenter invasiver Pneumokokken vor und nach Einführung der heptavalenten kombinierten Pneumokokkenimpfung bei Kleinkindern (Februar 2000) untersucht.
An Hand einer prospektiven, bevölkerungsbasierten Überwachungsstudie analysierten die Autoren Pneumokokkenisolate und demographische Daten von Patienten mit invasiver Pneumokokkenerkrankung. Anhand der Bevölkerungszahl wurde die kumulative Inzidenzrate für invasive Pneumokokkenerkrankungen für die Jahre 1994 bis 2002 berechnet.
Die Inzidenz für invasive Pneumokokkenerkrankungen nahm von 30.2 pro 100'000 Personen zwischen 1994 und 1999 auf 13.1 pro 100'000 Personen im Jahr 2002 ab (p<0.0001). Bei den Altersgruppen, die eine Zielgruppe für die Impfung waren, war die Krankheitsreduktion frappant:
- Kindern unter 2 Jahren: 82% Krankheitsreduktion
- Kindern zwischen 2 und 4 Jahren: 71% Krankheitsreduktion
Eine signifikante Krankheitsabnahme wurde ebenfalls bei den jüngeren Erwachsenen registriert (20-39-Jährig: 54%), bei den 40-64-Jährigen (25%) und bei den über 64-Jährigen (39%).
Die Pneumokokken-Makrolidresistenz nahm ausserdem, nach dem sie bis 1999 auf 9.3 pro 100'000 Personen zugenommen hatte bis im Jahr 2002 wieder ab (2.9 pro 100'000 Personen).
Konklusion der Autoren: Impfungen können dazu beitragen, dass Antibiotikaresistenzen wieder abnehmen.
Lancet 2005; 365: 855-63 - Stephens et al
08.03.2005 - undefined