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Richtig
Dieser Ausschnitt aus einem 2-Kanal-Holter-EKG zeigt eine ektope atriale Tachykardie mit Schenkelblockaberration in den ersten zwei Schlägen. Im Gegensatz zum Sinusrhythmus sind die P-Wellen negativ und gut sichtbar vor dem QRS-Komplex, mit einem kurzen PR-Intervall. Die Herzfrequenz ist nicht ganz regelmässig.
Kommentar
Der vorliegende Ausschnitt aus einem 2-Kanal-Holter-EKG zeigt eine repetitiv auftretende ektope (=fokale) atriale Tachykardie. Diagnostisch wichtig ist dabei das Suchen und der Nachweis von P-Wellen, die in der Regel eine andere Morphologie und Frequenz als die Sinus-P-Wellen aufweisen. Typisch ist auch, dass die Zykluslänge nicht ganz stabil ist, und die Patientin berichtet, dass die Tachykardien manchmal langsam abklingen. Eine genaue Lokalisation des ektopen Fokus ist im Holter-EKG nicht möglich. Im 12-Kanal-EKG kann der ungefähre Ursprung oft vorausgesagt werden, was im Falle einer allfälligen Ablationstherapie von Bedeutung ist.
Primär werden aber die symptomatischen ektopen atrialen Tachykardien mittels Betablocker, Calciumantagonisten oder auch Klasse Ic Antiarrhythmika (z.B. Flecainid) medikamentös behandelt und weisen bei Kindern und Jugendlichen eine hohe Spontanheilungsrate auf. Bei Versagen der medikamentösen Therapie, insbesondere bei sehr häufigen oder sogar anhaltenden Tachykardien, die zu einer sogenannten Tachykardiomyopathie führen können, muss eine Ablationstherapie erwogen werden. Die Verbreiterung der ersten 2 QRS-Komplexe der Tachykardie beruht auf dem sogenannten Ashman-Phänomen: Ein funktioneller Schenkelblock im rechten oder linken Tawara-Schenkel. Da die Refraktärzeit mit zunehmender Herzfrequenz abnimmt, werden nur die ersten beiden Schläge in einem Tawara-Schenkel blockiert, danach hat sich die Refraktärzeit dermassen verkürzt, dass beide Schenkel wieder leiten und somit der QRS-Komplex wieder schmal ist.