Leaderboard

Sie sind hier: Fachliteratur » Journalscreening 20. April 2024
Suchen
tellmed.ch
Journalscreening
Erweiterte Suche
Fachliteratur
Journalscreening
Studienbesprechungen
Medizin Spektrum
medinfo Journals
Ars Medici
Managed Care
Pädiatrie
Psychiatrie/Neurologie
Gynäkologie
Onkologie
Fortbildung
Kongresse/Tagungen
Tools
Humor
Kolumne
Presse
Gesundheitsrecht
Links
 

Zum Patientenportal

 
Schrift: Schrift grösser Schrift kleiner Als Email versenden Druckvorschau

 Das Portal für Ärztinnen und Ärzte

Tellmed richtet sich ausschliesslich an Mitglieder medizinischer und pharmazeutischer Berufe. Für Patienten und die Öffentlichkeit steht das Gesundheitsportal www.sprechzimmer.ch zur Verfügung.

 

Rect Top

Standarddosis Vitamin-D ausreichend als Sturzprophylaxe

Vitamin-D-Mangel wurde verschiedentlich in Zusammenhang mit verminderter körperlicher Funktionsfähigkeit und dadurch erhöhter Sturzgefahr gebracht. Umgekehrt zeigen Studien, dass eine Vitamin-D-Substitution diesem Funktionsverlust entgegenwirken kann. Definitive Daten stehen noch aus. Eine Zürcher Studie untersuchte, ob hochdosiertes Vitamin-D die Funktion der unteren Extremitäten bessern und damit vor Stürzen schützen kann.

Die einjährige, doppelblind geführte Studie umfasste insgesamt 200 Studienteilnehmer im Alter von mindestens 70 Jahren (Durchschnittsalter 78 Jahre; 67% Frauen), die noch selbständig zuhause lebten und in den 12 Monaten vor Studienbeginn mindestens einmal gestürzt waren. Sie wurden in 3 Therapiegruppen randomisiert und erhielten einmal monatlich entweder die Standarddosis von 24'000 IE Vitamin-D3 (Kontrollgruppe), 60'000 IE Vitamin-D3 oder die Kombinationstherapie von 24'000 IE Vitamin-D3 plus 300 μg Calcifediol (Lebermetabolit des Vitamin-D3). Als primäre Endpunkte wurden nach 6 und 12 Monaten die Funktionsverbesserung der unteren Extremität anhand der ''Short Physical Performance Battery'' (SPPB; motorischer Funktionstest) sowie das Erreichen eines 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegels von mindestens 30ng/ml bestimmt. Sekundärer Endpunkt waren Sturzereignisse. Zu Beginn der Studie litten 58% der Studienteilnehmer an einem Vitamin-D-Mangel (<20ng/ml).

 

Die angestrebten 25-Hydroxyvitamin-D-Spiegel wurden unter der höheren Dosierung sowie der Kombinationstherapie zwar signifikant häufiger erreicht (p=0.001), hinsichtlich Extremitätenfunktion ergab sich dadurch jedoch kein Vorteil gegenüber der Standarddosierung: Die Verbesserung der Beinfunktion war – abgesehen von einem SPPB-Kriterium, in dem die beiden höheren Dosierungen sogar signifikant schlechter abschnitten - gesamthaft gesehen in allen 3 Gruppen vergleichbar (p=0.26). Sturzereignisse traten allerdings signifikant häufiger unter den beiden höheren Dosierungen auf: 66.9% der Teilnehmer unter 60'000 IE und 66.1% derjenigen unter Kombinationstherapie stürzten im Verlauf der 12 Monate verglichen mit 47.9% der Teilnehmer unter Standarddosis (p=0.048).

 

Fazit der Autoren: Bei über 70-Jährigen mit Sturzanamnese bringen hohe monatliche Vitamin-D-Dosierungen gegenüber der Standarddosis von 24'000 IE keinen Vorteil hinsichtlich Funktionsverbesserung der unteren Extremität und sind mit einer erhöhten Sturzgefahr verbunden.

 

Link zur Studie

JAMA Intern Med 2016, Online-Publikation am 4. Januar - Bischoff-Ferrari HA et al.

11.01.2016 - undefined

 
Adserver Footer
Rect Bottom
 

Fachbereiche
Ernährung
Innere Medizin
Muskuloskelettale Erkrankungen

Fachportal Gastroenterologie:
Abklärung, Diagnose
Therapie, Prävention

Eisen-Fachportal:
Eisenmangel und Eisenmangelanämie
Sprechzimmer: Patientenratgeber
Sky right 1